Berge, Wildnis, Natur - Fotos und Reiseberichte -
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The Maze District ist der abgelegendste Teil des Canyonland National Parks. Wer diesen Irrgarten aus Canyons besuchen
will, muss entweder ein geländegängiges 4x4 Fahrzeug besitzen (Mietwagen sind ungeeignet!) oder gut zu Fuß sein. Eine
mehrtägige Unternehmung ist es auf jeden Fall.
Wir haben uns eine 5-tägige Trekkingtour zusammengestellt, die zuerst zum Maze Overlook Viewpoint führt und von da
aus eine Rundtour durch mehrere Canyons zu den weiteren Highlights bildet: dem Green River Overlook und dem Doll
House.
Fürs Backpacking in der Maze benötigt man ein Permit, daß man online beantragen kann. Zu Beginn der Tour muss man
sich in der Hans Flat Ranger Station melden und das Permit abholen. Dabei bekommt man auch eine Belehrung über die
Regeln des Backpackings im Park.
Ein Problem bei dieser Tour ist die Wasserversorgung, denn Quellen gibt es nur wenige, und deren Lage bzw. GPS
Koordinaten sollte man kennen. Wir haben auf dieser Tour nur 2 Wasserstellen benutzt. Das Wasser war klar und von
guter Qualität. Wir haben trotzdem Micropur zur Entkeimung verwendet.
Die Tour im Überblick:
Anreise:
von Denver über die I-70 und die UT-24 Richtung Goblin Valley State Park, kurz nach dem Abzweig zum
Goblin Valley biegt links die Hans Flat Road ab, Übernachtung im Zelt neben der Road
Tag 1:
Permit abholen und weiterfahrt zum Abzweig der North Point Road, dort parken
Wanderung zum Maze Overlook,
4.5 l Wasser, da Wasserstelle erst am nächsten Morgen erreicht wird
Tag 2:
Wanderung zum Water Canyon,
2.5 l Wasser, nur Tagesbedarf
Tag 3:
Wanderung zum Doll House,
6.5 l Wasser, da Wasserstelle erst am Abend des Folgetages erreicht wird
Tag 4:
Wanderung zum Maze Overlook, vor dem Aufstieg
4.5l Wasser auffüllen, muss reichen bis zum Auto
(Wasserangaben pro Person)
Tag 5:
Rückweg zum Auto wie am 1. Tag
Tag 1
Das Auto sollte man am Abzweig zur North Point Road abstellen, die Road wird bald felsig und sehr zerklüftet. Nach etwa
einer Meile biegt rechts ein Weg ab und die Tour beginnt. Der Weg windet sich über Felsterrassen zum Beginn des North
Trail Canyons, wo ein steiler, steiniger Pfad herunter führt.
Nach einiger Zeit öffnet sich der Canyon,
man läuft im steinigen und sandigen
Flußbett.
Im Hintergrund ist die Elaterite Butte zu
sehen, an der der Weg links vorbei führt.
Nach etwa 10 km durch Sand und Steine
erreicht man den Fahrweg, auf dem die motorisierten Besucher zum Maze Overlook gelangen. Ein erstes Highlight ist der
Blick in den Horse Canyon.
Nach etwa 21 km kamen wir etwas erschöpft am Maze Overlook an, Schließlich waren noch für 5 1/2 Tage Essen und
einige Liter Wasser im Rucksack.
Tag 2
Der Tag beginnt mit der größten Herausforderung der Tour: dem Abstieg in den Canyon, bei dem einige Kletterpassagen
zu überwinden sind. Ein kurzes dünnes Seil sollte man dabei haben, um die Rucksäcke abzulassen, denn an einigen
Stellen steigt man durch kurze Kamine, wo ein Trekkingrucksack absolut nicht durchpasst.
Nach dieser leichten Kletterstelle steigt man über zwei Absätze auf ein abschüssigen Band und quert nach rechts.
Man kommt von links oben auf einem
abschüssigen Band in die Höhlung und
steigt dann über die Wand ab.
Auf dem Rückweg konnten wir sehen,
wie diese Gruppe junger Amerikaner die
Kletterstelle meisterten. Auch sie hatten
mit einem Seil ihre Rucksäcke in die
Höhlung gezogen.
Und weiter geht’s mit Kaminklettern abwärts. Die Rucksäcke haben wir
über die Felswand abgelassen. Danach sahen sie nicht mehr neuwertig
aus.
Und zum Schluss kommen die berühmten Moki Steps, abschüssige Tritte im steilen Fels.
Im Canyon angekommen, sieht man
auch gleich das Bächlein mit klaren
Wasser fließen. Hier haben wir die
Trinkflaschen aufgefüllt.
Der Weg verläuft weiter in einem malerischen Canyon, vorbei an blühenden und duftenden Sträuchern. Der Ausstieg aus
dem Canyon hält noch weiter oben eine Kletterstelle bereit, die aufwärts nicht schwer ist, aber abwärts einigen Mut fordern
würde.
Das nächste Ziel ist der Chimney Rock,
dort muss man den richtigen Pfad finden,
der in den Shot Canyon führt.
Der Abstieg in den Shot Canyon war etwas abenteuerlich. Lose geschichtete Steine bilden eine Treppe, die nicht am
Felsen verankert ist. Da galt es Mut fassen und runter steigen.
Wir hatten auch keine andere Wahl, denn nur dieser Weg führte zur nächsten Wasserstelle im Water Canyon. Die einzige
Alternative wäre gewesen, umzukehren und die Tour zu beenden.
Die nächste spannende Stelle war der Übergang vom Shot Canyon zum Water Canyon. Auch diese musste noch
überwunden werden auf dem Weg zum lebensnotwendigen Wasser. Zm Glück war die Kletterei aber einfach und wir
gelangten ohne Probleme in den Water Canyon, wo ein Bach fließt, der auch im Sommer nicht austrocknet.
Sonnenaufgang im Water Canyon