Berge, Wildnis, Natur - Fotos und Reiseberichte -
USA Südwesten und mehr
Der Reflection Canyon ist eine der imposantesten und auch abgelegendsten Fotolocation die ich je besucht habe. Man
kann ihn nur durch eine 2-tägige Trekkingtour erreichen, und dabei geht es kreuz und quer durch unberührte Wildnis.
Einen Pfad gibt es nur die ersten 3 Kilometer, danach muss man sich selbst seinen Weg suchen. Wer super fit ist, schafft
es auch an einem Tag hin und zurück, ich kann es jedoch nicht empfehlen.
Ein GPS ist aus meiner Sicht unerlässlich, denn die Umgebung weist wenig Landmarks auf, die auf einer Karte
verzeichnet sind. Wenigstens das Ziel sollte man als Wegpunkt gespeichert haben.
Noch ein paar Worte zur Logistik: ich hatte Wasser für 2 Tage mitgenommen, insgesamt 9 Liter. Auf dem Hinweg habe ich
aller 3 km ein Depot mit einer 680ml-Flasche angelegt. Obwohl die Temperaturen moderat waren, etwa 20-23°C und
Sonnenschein, hat das Wasser gerade gut gereicht. Auf dem Slickrockbereich gab es auch Pools, die noch Wasser vom
letzten Regen hatten, aber darauf wollte ich mich nicht verlassen.
Die Tour beginnt am hinteren Teil der Hole-In-The Rock Road, etwa 500m nachdem man den 50-Mile-Point passiert hat.
Dort findet man rechts neben der Straße Slickrockflächen zum Parken. Alternativ kann man auch am 50-Mile Point auf
einem kleinen Parkplatz das Auto abstellen, kurz bevor die Straße ins Tal führt. Dort müsste der Pfad beginnen, der auf
der Bench entlangführt. Ich bin auf den Slickrockflächen gestartet und habe mich rechtshaltend der bewachsenen
Terrasse zugewandt, wo ich später auch der Pfad gefunden habe, der bis zum ersten Seitencanyon führt und sich danach
verläuft. Generell verläuft der Weg die ersten 10 km auf der mit Büschen bewachsenen Terrasse. Auf den ersten Blick
scheint der Slickrock links in der Senke einfacher, aber dort sind Slotcanyons, die man nicht überwinden kann.
Bald ist die Bench auch nicht mehr eben, man quert dann im steilen Schotter einen Wash nach dem anderen, es geht
immer wieder hoch und runter, was etwas an den Kräften zehrt - und auch an den Nerven. Ich habe verzweifelt nach
Alternativen gesucht, aber es gibt keine, man muss durch die vielen Washs durch.
Das GPS zeigt dann die Stelle, wo man nach links
in den Slickrock absteigt, ein ziemlich
unübersichtliches Gelände aus Washs und
Hügeln. Als ich in der Ferne einen Canyon mit
Wasser sah, wähnte ich mich dem Ziel schon
nahe, aber es war der Lake Powell, die Route bog
links ab über eine Scharte, dann auf Bändern um
einen großen Hügel herum. Von dort kann man
dann über mehrere Varianten den Slickrock
absteigen und direkt aufs Ziel zusteuern - man
sieht aber nicht wo man hin muss, denn der
Reflection Canyon ist von hohen Felsen umgeben.
Umso größer ist dann die Überraschung, wenn
man oben anlangt und den Canyon zum ersten
mal erblickt.
Die ersten Fotos sind noch mit Sonne und blauem
Himmel gemacht.
Am Fuße des Viewpoint habe ich mir einen etwas
windgeschützten Platz zum Campen gesucht, nah
an den Felsen, denn es zog ein Gewitter auf.
Am Horizont sieht man das Felskliff des 50-Mile-
Point, dort etwa steht das Auto.
Rechts vom Zelt sieht man die Slickrock-Rampen,
die am einfachsten auf den Viewpoint hochführen.
Am höchsten Punkt des
Viewpointfelsens hat man eine schönen
Blick auf den Lake Powell mit dem
dominanten Navajo Mountain im
Hintergrund.
Warten auf den Sonnenaufgang.
Nach dem Sonnenaufgang bin ich dann auf den
Felsen gestiegen, der einen Blick von Süden in
den Reflection Canyon erlaubt (im Bild links zu
sehen, oberhalb der Felswand in rechten Bildteil).
Und so präsentiert sich der Canyon von
Süden. Links hinten sieht man den
Viewpoint, von dem die vorherigen Bilder
gemacht wurden.
Auf dem Rückweg habe ich noch einen Abstecher
zum benachbarten Hidden Passage Canyon
gemacht, ein durchaus spannendes gekraxel über
steilen Slickrock. Allerdings war der Canyon bei
weitem nicht so fotogen wie sein Nachbar.
Vielleicht sieht er eindrucksvoller aus, wenn man
näher am Lake Powell dran ist, aber das schien
mir von hier aus zu unwegsam.
Fazit: Eine Trekkingtour zu einer einzigartigen
Location, weitab der Zivilisation.