Berge, Wildnis, Natur - Fotos und Reiseberichte -
USA Südwesten und mehr
Die Adeii Eechii Cliffs sind eigentlich mehrere Locations, die sich über einen Bereich von etwa 1,5 km entlang der Ward
Terrace erstrecken, die man östlich von Cameron, AZ in der Ferne sieht. Da die imposanten Felsen auf Navajo-Land
liegen, braucht man ein Permit, um sich dort aufhalten zu dürfen.
Das Permit habe ich mir am Vormittag im Cameron Visitor Center geholt. Das liegt südlich von Cameron, AZ, wo die I-64
von der I-89 nach Westen zum Grand Canyon abzweigt. Zu meiner Überraschung wussten die Mitarbeiter nicht, wo sich
die Adeii Eechii Cliffs befinden. Nachdem ich ihnen den Ort auf der Karte gezeigt hatte, und erklärt hatte, dass man den
Ort auch eigentlich von der Eingangstür des Visitor Centers sehen könnte, haben sie mir bereitwillig die Formulare zum
Ausfüllen gegeben. Da ich vor Ort übernachten wollte, habe ich ein Overnight Permit und das Back Country Permit für
zwei Tage beantragt, und dafür $15 bezahlt. Eine der Angestellten brachte auch ihre Freude zum Ausdruck, dass es
Menschen gibt, die in die mondähnliche Wüste von Arizona fahren wollen und nicht nur in Gegenden mit grünen Wäldern
und Wiesen.
Die Dirt Road zu den Cliffs biegt etwa 200m nördlich der Brücke über den Little Colorado nach rechts (Osten) ab. Im
großen und ganzen habe ich mich an die Route gehalten, die Rainer Grosskopf auf seinen Webseite beschrieben hat. Der
Wegverlauf ist leicht auf der Karte von OpenStreetMap zu finden, so dass ich mir eine GPS-Route erstellen konnte.
Zuerst fährt man über eine völlig ebene Fläche
nach Westen. Die Wegspuren sind nur schwach
ausgeprägt, da man praktisch überall fahren
könnte. Dann folgt man einem “Feldweg” bis an
die Terrasse, wo die einzige 4-Wheel-
Herausforderung kommt. Der Weg führt rechts
einer ausgewaschenen Rinne bergauf. Ganz oben
muss man aber plötzlich die Rinne queren, so
dass man eventuell aufsetzen könnte. Mein Jeep
Liberty war aber den Anforderungen voll
gewachsen.
Danach geht es wieder in der Ebene weiter. Nach
ein paar Kilometern muss man nach rechts
abbiegen und dieser Dirt Road folgen, die dann
auch zusehends holpriger wird.
Zum Schluss erreicht man sandiges Gelände, wo
der Weg kaum noch sichtbar ist. Als ich die große
Sanddüne erreicht hatte, wurden alle Spuren recht
unwegsam, lediglich der Wash vor der Düne war
noch gut befahrbar.
Da das Ziel in der Ferne schon gut sichtbar war,
habe ich mich entschlossen, an der Düne mein
Lager aufzuschlagen und die restlichen 2 km zu
den Felsen zu laufen.
Zuerst habe ich die Felsen erkundet, die rechts im
Bild in der Ferne zu sehen sind. Es ist ein riesiges
Labyrinth, was nach hinten zu (Osten) immer
dichter wird. Ich habe es nicht geschafft, alles
erschöpfend zu erkunden, schließlich wollte ich
auch eine gute Stelle finden, wo ich zum
Sonnenuntergang fotografieren konnte.
Am späten Nachmittag bin ich dann zu der
südlicheren Felsgruppe gegangen. Dort habe ich
auch die fotogene “löchrige Wand” gefunden,
deren Fotos man hin und wieder im Web findet.
Leider wurde die Wolkendecke immer dichter, so
dass mit Fotografieren erstmal Schluss war. Später erkannte ich dann, dass am Horizont ein Streifen blauer Himmel zu
sehen war, so dass ich einen guten Sonnenuntergang erwarten konnte. Dieser kam dann auch und erfüllte alle meine
Erwartungen.
Am nächstem Morgen bin ich wieder zu den
Felsen gewandert, aber diesmal weiter in
nördlicher Richtung. Dort stehen nur einzelne
Felsen, so dass die Foto-Ausbeute nicht allzu
groß war. Dann bin ich von Norden in das Gebiet
gekommen, dass ich am Tag zuvor schon besucht
hatte. Dort fand ich eine weiteres Labyrinth aus
Hoodoos, großräumig und unwegsam. Mittlerweile
stand die Sonne schon so hoch, dass das Licht zu
Fotografieren zu hart war.
Zum Schluss war ich noch einmal bei der
“löchrigen Wand”, um sie von der anderen Seite
zu abzulichten.
Wenn man weiter nach Süden geht, kommt man
an einem einsamen Navajo-Gehöft vorbei. Dort
bin ich dann umgekehrt, da ich mir nicht sicher
war, ob meine Gegenwart als störend empfunden
werden könnte.
Fazit: Eine Location mit tollen, fotogenen Felsen. Die Zeit abends und morgens war viel zu kurz, um alles interessante zu
fotografieren. Ich war einen Nachmittag und einen Vormittags unterwegs, und habe keinen Menschen getroffen.
Der Routenverlauf ist nur bis zu meinem Camp dargestellt. Man muss noch eine halbe Stunde nach Osten
laufen, um an die Felsformationen der Adeii Eechii Cliffs zu gelangen.